Hände weg von den Fingerabdrücken!
Joachim Jakobs 14.04.2009
Fingerabdrücke sind bei Politikern 'in' - aber es handelt sich um ein biometrisches Auslaufmodell
Wolfgang Schäuble will mit ihnen Waffen sichern, ab Jahresende erhalten die Bundesbürger einen neuen Personalausweis, indem sie auch ihre digitalisierten Fingerspuren hinterlassen können. Und die Ärzte sollen womöglich künftig elektronische Rezepte mit dem Abdruck ihres Fingers signieren.
Damit scheint die Politik einer Forderung von Felix Freiling nachzukommen: Der Inhaber des Lehrstuhls für
Würden! Wenn sie hätten! Wenn es da nicht so viele Fußangeln gäbe: In einer
Auf Basis der gemachten Untersuchungen kann abgeschätzt werden, dass sich die FRR (die fälschliche Erkennungsrate, Anmerkung Datensalat) etwa verdoppelt, wenn der zeitliche Abstand auf 10 Jahre anwächst.
Im Unterschied zu den Bürohengsten (und -stuten!) in Berliner Ministerien schwingen Ärzte nicht nur Bleistifte, sondern arbeiten praktisch – was mitunter fettige Finger nach sich zieht. Es würde mich brennend interessieren, wie Fingerabdruckscanner auf die Bedienung durch einen Finger reagieren, der kurz zuvor noch eine Salbe aufgetragen hat. Oder: Wie viel Abdruck hinterlässt denn eigentlich ein Finger im Einmalhandschuh? Vermutlich ähnlich wie bei Menschen, die – wegen ihres hohen Alters oder jahrelanger schwerer Arbeit –
Spannend ist auch dieser Aspekt: Die Fingerabdruckscanner werden
Aber alles das ist seit einem Jahr Makulatur. Genau genommen,
Wer partout ein biometrisches Merkmal im Personalausweis unterbringen will, könnte es vielleicht mal mit der
Ich hätte da eine Bitte: Liebe Politiker, wärt Ihr so nett und achtet darauf, dass Ihr die Abdrücke Eurer Griffel nicht auf Themen hinterlasst, von denen Ihr nix versteht? Das wär' sehr nett!
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